Vortrag und Diskussion mit Knuth Fischer: Alltagswirklichkeit im Knast

Jedes Land hat Gefängnisse. Die Frage ist allerdings: Mit welcher Absicht? Um dem Gesetz in Extremfällen Geltung zu verschaffen? Um Bürgerinnen und Bürger vor gemeingefährlichen Verbrechern zu schützen? Um zu strafen oder Lektionen zu erteilen? In zivilisierten Staaten kommt eines als zentrale Aufgabe hinzu: Um Gesetzesbrecher wieder in die Gesellschaft hineinzuführen, sie zu resozialisieren.

Gelingt dies? Sind die dafür notwendigen Voraussetzungen gegeben? Wird diese Aufgabe von den zuständigen staatlichen Stellen ernsthaft versucht? Oder sind die meisten Entlassenen am Ende innerlich gebrochen oder noch verhärteter, noch verbitterter – entschlossen mit den neu erworbenen Erkenntnissen und Kumpels sich beim nächsten Mal nicht mehr erwischen zu lassen?

Das Gespräch zum Thema “Alltagswirklichkeit im Knast” wird unter die Haut gehen und manchen erschüttern.


Zur Person:

Knuth Fischer wurde 1953 in Halle / Saale geboren. Er studierte Theologie an der Humboldt-Universität zu Berlin (1974 – 1979) und war von 1979 bis 1989 Pfarrer einer Landgemeinde in Rohrbach bei Salzwedel (heute Sachsen-Anhalt). 1989 wechselte er nach Potsdam als Landesschülerpfarrer für Berlin und Brandenburg. Er arbeitete mit am LER – Projekt (Lebenskunde, Ethik, Religion) des Bildungsministeriums des Landes Brandenburg.

 Seit 1997 ist er Gefängnisseelsorger in der Jugendvollzugsanstalt Brandenburg und seit 2000 Landespfarrer für Gefängnisseelsorge für Berlin und Brandenburg.