Die Bibel, eine Wurzel des Humanismus

Diesen Titel hat der Künstler selbst seiner Präsentation gegeben. Den Hauptteil der Ausstellung bilden großformatige, farbintensive Gemälde, auf denen in moderner gegenständlicher Formenwelt Themen aus dem Alten und dem Neuen Testament symbolisch aufgegriffen und gleichermaßen aktuell wie subjektiv gedeutet werden.
Mit erklärenden Texten zu jedem dieser Bilder weist der Maler auf die entsprechenden Textstellen und auf seine eigene Botschaft hin. Und diese Botschaft ist eindeutig. Manfred Eckelt versteht seine Kunst schon immer als „Lebenshilfe“. Bereits als junger Maler formulierte er „Die Probleme der Zeit drängen sich auf“. Und ein zentrales aktuelles Problem sieht er in der Bewahrung des Humanitären in unserem Leben, in den alltäglichen Beziehungen der Menschen zueinander und in der Gestaltung unserer Gesellschaft insgesamt. Er warnt vor Gefährdungen und ruft zu Mitmenschlichkeit, zu Solidarität, zur Nächstenliebe auf. Als nicht religiös und nicht kirchlich gebundener Mensch (!) sieht er in der Bibel eine Quelle von Humanität. Er ist von der Sprachgewalt dieses Buches beeindruckt. Und er greift mit einer kraftvollen und deutlichen Bildsprache Bibelworte sinnbildlich auf.

Aug um Auge

Aug um Auge

„Aug um Auge“ thematisiert die Gefährdungen durch Haß, Rache, Gewalt, Terror. Alle Menschen haben gleiche Lebensrechte. Die Würde eines jeden Menschen ist unantastbar.

Kain und Abel

Kain und Abel

Bei „Kain und Abel“ scheint der Maler auf die Frage „Bin ich meines Bruders Hüter?“ eindeutig mit einem Ja zu antworten. Mitmenschlichkeit wird eingefordert. Wir sind zu Solidarität, zu Barmherzigkeit aufgerufen.

Bathseba

Bathseba

„Bathseba“ thematisiert auf beinahe sarkastische Art die Entwürdigung der Frau in ihrer Reduzierung als Sexobjekt. Wir können fast täglich in Werbung und Massenmedien die Aktualität dieses Themas erfahren.

Die Bilder von Manfred Eckelt sind den bibelkundigen Betrachtern leichter erschließbar. Aber die den Arbeiten angefügten erklärenden Texte können vielleicht auch übrige Betrachter anregen, dieses sprachgewaltige Buch mit moderner Sicht und persönlichem Gewinn zu lesen.

Der zweite Teil der Ausstellung könnte den Titel „Schöne nahe Heimat“ tragen. Diese Bilder zeigen Motive aus Dresden und Umgebung, Kirchen, Straßen, eingebettet in Landschaft und Natur. Ansprechend, gefühlvoll, fast romantisch ist hier die Formen- und Farbensprache von Manfred Eckelt. Ganz anders als bei den Bibelthemen. Der Künstler ist seiner engeren Heimat emotional eng verbunden. Auch in diesen Bildern ist seine Botschaft klar ablesbar: Heimatliebe im besten Sinne des Wortes. Mit wachem Blick das Schöne sehen und sich für dessen Bewahrung einsetzen. Als Ortschaftsrat im Schönfelder Hochland am Stadtrand von Dresden ist der Maler Manfred Eckelt auch politisch aktiv. Der Künstler ist zugleich ein engagierter Bürger.

Dresden, an der Staatskanzlei

Dresden, an der Staatskanzlei

Das ost-west-forum Gut Gödelitz engagiert sich für die soziale Prägung, für die äußere und innere Friedensfähgigkeit unserer Gesellschaft. Die Veranstaltungen dieser Bürgergemeinschaft wollen auch ein Praxisfeld für Mitmenschlichkeit, für Toleranz und einfühlsames Fremdverstehen sein. Daher passen die Bilder von Manfred Eckelt gut hierher. Und sie haben einen direkten Bezug zum „Hauptprogramm“ der Veranstaltung am 5. März. Der Innenminister der Freistaates Sachsen, Herr Markus Ulbig, spricht zum Thema „Braucht Sachsen ausländische Fachkräfte?“ Empathie, Toleranz, Mitmenschlichkeit gegenüber ausländischen Mitbewohnern sind ein wichtiges Anliegen unseres Bürgervereins.


 

Biografie Manfred Eckelt:
– 1947 in Grossenhain geboren

– Lehre als Dekorationsmaler

– 1969-1972 Studium an der Fachschule für Theatermalerei

– 1973-1978 Studium an der Hochschule für bildende Künste Dresden

– seit 1978 freischaffender Künstler in Dresden, Mitglied des Verbandes bildender Künstler der DDR

– 1980-1990 Honorardozent an der technischen Universität Dresden in der Fachrichtung Architektur

–  Betriebsverträge mit dem Kombinat Pentacon Dresden und der Heimatstadt Grossenhai

– Ausstellungen in der DDR, der Sowjetunion, Tschechoslowakei und in Bulgarien

– Studienreisen in die Sowjetunion, nach Bulgarien und in die Tschechoslowakei

– seit 1990 ein eigenes Atelier und ein Design-Büro für bildende Kunst in Dresden

– seit 1995 eine eigene Kunstschule in Dresden

– Ausstellungen in Dresden, Grossenhain und Koblen

– Künstlerischer Leiter der Sziokulturellen Kunstgruppe im Elbhangtreff