Motivation der Moderatoren

Alle unsere Moderatoren haben sich bereits mit dem Thema Migration beruflich und privat beschäftigt. An dieser Stelle teilen Sie Ihre persönliche Motivation mit, die sie dazu bewegt hat, sie für das deutsch-türkeistämmige Biografieprojekt zu engagieren.

 

Berlin:

Perihan Güleryüz, Verwaltungsangestellte und Betriebswirtin: „Ich finde dieses zwischenmenschliche Zusammenkommen ist eine bemerkenswerte Arbeit. Ohne jegliche Wertung über die Personen oder über die Herkunft gehen wir an die Sache ran. Wir sehen den Menschen.”

Rainer Rex, Arzt: „Es ist jedes Mal wieder beglückend, welches Ausmaß an Vertrautheit sich innerhalb weniger Stunden zwischen vorher Fremden entwickelt. Ich hungere jeder nächsten Lebensschilderung entgegen.”

Sema Yilmaz-Karasu, Psychologin und Psychoanalytikerin: „Trotz gegenzeitiger Akzeptanz und einem offenen Miteinander erleben wir immer noch viele Barrieren. Deshalb wollen wir mit deutsch-türkeistämmigen Biografiegesprächen gemeinsam Brücken bauen, um gegenseitige Gefühle der Fremdheit, Vorurteile und Missverständnisse zu überwinden. Dafür brauchen wir echte Begegnungen – den freundschaftlichen, intensiven Austausch persönlicher Erfahrungen und Lebenswege.“

Claudia Kipp-Cötok, Diplompsychologin und Psychotherapeutin: „Ich habe in meiner Lebensgeschichte das Zusammenwachsen mit meiner aus der Türkei stammenden Schwiegerfamilie als großes Geschenk erlebt und ich engagiere mich für die Biografiewochenenden, weil in erstaunlich kurzer Zeit zwischen den Teilnehmenden Fremdheit überwunden und Begegnungen auf einer tiefen menschlichen Ebene möglich werden. Davon brauchen wir mehr für das Zusammenleben in diesem Land.“

Sevtap Dogan, Kinderpflegerin: „Mit meinem Engagement in diesem Projekt leiste ich eine politische Arbeit, mit der ich mich voll und ganz identifizieren kann.“

Tanja von Frantzius, Kommunikationswissenschaftlerin: „Das Modell der Biografiegespräche knüpft an ein Thema an, mit dem ich mich schon sehr lange beschäftige: Wie kommen wir in einen Austausch miteinander, sodass wir voneinander lernen?“

Sebastian Uhlig, Student des Wirtschaftsingenieurswesen: „Ich glaube an die positive Kraft des Gesprächs um Vorurteile zu beseitigen und Brücken zwischen Menschen zu bauen. Beides ist heute absolut notwendig und fundamental für die Zivilgesellschaft.“

Bonn:
Ece Sarisaltik Aydin, Politikwissenschaftlerin, Pädagogin: „Ein beeindruckendes Geschenk: So verschieden die Lebensbiografien sein mochten, so nah waren die Gemeinsamkeiten, die ich erstaunt feststellte. Für 24 Stunden an sieben Leben teilhaben zu dürfen, ließ für mich viele Jahre mehr an Lebenszeit gewinnen. Eine Erfahrung, die ich vielen Menschen, meinem Beruf, meinem Partner und meinem Kind weitergeben werde.“

Olaf Krüger: “sich in unserer schnelllebigen Zeit, die Zeit zu nehmen, Lebensgeschichten anzuhören und ohne jegliche Wertung in sich aufzunehmen ist unendlich kostbar und etwas Besonderes.”

Dortmund:
Martina Plum, Jounalistin und Mediatorin: “Spannend und aufregend – das sind sie die Geschichten, die Menschen erzählen. So spannend und aufregend wie der Alltag eines jeden Einzelnen. Das beste daran ist für mich das Zuhören dem anderen. Und das alles, ohne zu werten. Einfach so stehen lassen. Und den Wert des anderen schätzen (lernen).”

Duisburg:
Leyla Özmal, Sozialwissenschaftlerin und Interkulturbeauftragte bei der Stadt Duisburg:
“Liebe, Freude, Wut, Trauer, Leidenschaft, Sehnsüchte, Enttäuschungen….
Das sind die Grundempfindungen, die kulturübergreifend das Leben jedes Menschen begleiten und formen.
Die Biografiegespräche begeistern mich, weil der Mensch mit seinen Empfindungen und Erfahrungen im Mittelpunkt steht. Kultur und  Nationalität rücken in den Hintergrund, denn wir sehen den Menschen als Gestalter der eigenen Biografie. Respekt und Empathie wachsen und das “Fremde” verfliegt; die entdeckten Gemeinsamkeiten bleiben.”

Essen:
Meral Renz, Beraterin Psychotherapeutin: “Die Begegnung auf Augenhöhe macht Lust sich zu öffnen und schöne oder schmerzhafte Erfahrungen mit den Anderen zu teilen. Genauso schön ist es, mit Zuwendung von Einzelnen zu erfahren, was sie im Laufe ihres Lebens geprägt hat.”

Olaf Jellema, kirchl. Beauftragter für den Freiwilligen Friedensdienst, Pfr.i.R. : “Biografiegespräche laden ein, die kostbaren Momente im Leben wertzuschätzen.
Indem wir uns gegenseitig vom Leben erzählen, teilen wir miteinander diese Wertschätzung.”

Frankfurt:
Angela Spindler,
Sozialarbeiterin: “Aus persönlicher und beruflicher Erfahrung weiß ich um die Prägungen durch unsere familiären Biografien und deren kulturelle Einbettung. Ich bin noch immer neugierig auf Menschen, die sich mit ihrer Biografie beschäftigen und bereit sind andere daran teilnehmen zu lassen, denn ich weiß, wie viel wir gemeinsam voneinder lernen können.”
Freiburg:

Ulrike Schnellbach, Journalistin: „Ich beschäftige mich als Journalistin seit langem mit den Themen Zuwanderung und Integration. Dabei stelle ich immer wieder fest, dass wir – die ursprünglich Einheimischen und die Zugewanderten – uns viel zu wenig kennen. Die Biografiegespräche sind eine großartige Chance, das zumindest punktuell zu ändern. Die Geschichten der Menschen, die aus welchen Gründen auch immer zu uns gekommen sind, berühren mich sehr, und ich habe Hochachtung vor ihrer Lebensleistung.“

Türkan Karakurt, Sozialwissenschaftlerin: „Das Interessante an den Biografiegesprächen ist, dass sie eine Tiefe der Verständigung und Anteilnahme zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen ermöglichen, die andere Methoden des Austausches in der Erwachsenenbildung nicht bieten können: eine Verständigung auf der Ebene der Ratio wie auch auf der Ebene der Gefühle.“

Ibrahim Sarialtin, Projektleiter und Bildungsberater (Fördergesellschaft der Handwerkskammer Freiburg im Bereich Migration)seit 2009 Stadtrat in Freiburg: Wenn wir Die Methode der Biografiegespräche flächendeckend in Deutschland, in Europa, in Asien also in der ganzen Welt einsetzen könnten, würde dies zu einem globalen Verständnis beitragen. Man stelle sich vor, dass Gespräche zwischen „verfeindete Völker“ stattfinden könnten, das würde wirklich zum Weltfrieden beitragen.

Friedrichshafen:

Gerlinde Ajiboye Ames, Mitglied im Integrationsausschuss der Stadt Friedrichshafen: „Im Miteinander Reden und vor allem im aktiven Zuhören findet Begegnung statt. Es gibt keine Deutschen oder Türken oder Afrikaner. Ich begegne Menschen mit unterschiedlichen Biographien und werde durch das eigene Reflektieren und dem Zuhören für den anderen zum DU, mit Respekt und Liebe. Ich werde berührt und kann mich öffnen für den Anderen. Mein großes Geschenk! Nur dieser Weg lässt hoffen!“

Hüda Tuzlu, Ingenieur: „Länder, Kulturen und Religionen können sich weder “mögen” noch “ablehnen”. Begegnung findet immer zwischen einzelnen Menschen statt. Und die Begegnung nach dem Modell des ost-west-forums ist eine geniale Art: urmenschlich und einfach. Es ist vielleicht der effizienteste Weg, um Vorurteile, Misstrauen und Missverständnisse zwischen Deutsch- und Türkeistämmigen in unserer Gesellschaft NACHHALTIG zu reduzieren“.

Hamburg:

Dr. Christiane Fröhlich, Friedens- und Konfliktforscherin: „Es ist nicht akzeptabel, dass ein großer Teil unserer Gesellschaft immer noch als Fremdkörper wahrgenommen wird, meist aus Ignoranz und Unkenntnis. Wir sind eine Einwanderungsgesellschaft, aber diese Tatsache wird meist negativ bewertet; die zugrundeliegenden Vorurteile führen zu zahlreichen Verletzungen. Dabei bereichert der Kontakt mit anderen kulturellen Traditionen und Hintergründen ungemein! Die Biografiegespräche sind ein guter Weg, diese Lücke zu füllen und das nachzuholen, was die Politik in den vergangenen vierzig Jahren versäumt hat.“

Metin Yaman, Social-Media-Manager: „Ich mache in meinem unmittelbaren Umfeld immer wieder die Erfahrung, dass ich für einige deutsche Erwachsene der erste Kontakt mit türkischem Hintergrund bin, der über ein Sich-Freundlich-Grüßen hinausgeht. Oft werde ich dann mit Verständnisfragen überhäuft, die diesen Menschen wohl schon lange auf dem Herzen gelegen haben müssen. Die deutsch-türkischen Biografiegespräche tragen dazu bei, Antworten auf nie gestellte Fragen zu finden und den Teilnehmern die Scheu zu nehmen, auf den anderen zuzugehen.”

Karlsruhe:
Derya Şahan, Religionswissenschaftlerin: “Durch die Biographiegespräche werden Fremde zu Freunden, ich freue mich als Moderatorin die Aufgabe zu haben, aus Fremden Freunde zu machen.”

Dr. Ulrich Lochmann, Theologe, Pfarrer i. R.: “Dass Ost- und Westdeutsche zusammenwachsen, wollten die Biographiegespräche zuerst; ich weiß, wie nötig dies war und ist. Nun fördern sie deutsch-türkisches Begegnen und Verstehen. Dabei will ich aus Dankbarkeit gern helfen.”

Köln

Astrid Wirtz-Nacken, politische Redakteurin: „Die Deutsch- Türkeistämmigen Biografiegespräche sind für mich eine Zusammenführung all meiner beruflichen Erfahrungen. Wie wenig wissen wir doch übereinander! Besser verstehen können sich Menschen verschiedener Kulturen aber nur, wenn sie die Chance erhalten, sich besser kennenzulernen. Und was gibt es Interessanteres als das Leben anderer Menschen!“

Murad Bayraktar, Journalist: “Nahezu mein ganzes Leben lang arbeite ich für die deutsch-türkische Freundschaft und für ein besseres Verständnis von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Es gab viele Projekte, viele Initiativen. Doch niemals kann man Vorurteile besser bekämpfen, niemals kann man Ressentiments so schneller ausräumen als wenn Menschen sich direkt begegnen. Bei den Biographiegesprächen ist genau das der Knackpunkt. Nicht das Projekt, nicht die Moderatoren, nicht die Arbeit steht im Vordergrund sondern die Teilnehmer selber: Sie begegnen sich, sie reden miteinander – offen und ehrlich. Das führt dazu, dass Menschen sich besser kennenlernen – besser gesagt: Dass sie sich überhaupt kennenlernen. Genau das brauchen wir für die deutsch-türkische Freundschaft: Begegnungen.”

Konstanz:

Zahide Sarikas, Unternehmerin: „Es ist wichtig, dass Projekte wie die Biografiegespräche, die wirklich einen Beitrag der gegenseitigen Toleranz leisten, bundesweit stattfinden“.

Elke Cybulla, Integrationsbeauftragte der Stadt Konstanz: „Aus langjähriger Erfahrung als Integrationsbeauftragte der Stadt Konstanz weiß ich, welche Wirkung gerade die persönliche Begegnung für das interkulturelle Lernen hat. Die Begegnungen durch die Biografiegespräche – im kleinen Kreis – schaffen ein Vertrauen, das neue Einsichten möglich macht und das Verständnis für das Gegenüber fördert“.

Oya Abali, Demoskopin, „Die Biografiegespräche schaffen etwas, was nicht viele Begegnungsprojekte schaffen: einen Dialog auf Augenhöhe. Wir erleben immer wieder, dass die kulturellen Zuschreibungen – türkei- und deutschstämmig zu sein – irgendwann im Laufe der Gespräche verschwinden und sich stattdessen viele Parallelen unabhängig von der kulturellen Prägung zeigen.”

Hans Weinbacher, Lehrer i. R.: „Für eine positive Weiterentwicklung der Bundesrepublik finde ich gelingende Integration von größter Bedeutung. Dazu leisten die Biografiegespräche einen wertvollen Beitrag, weil wir so mehr voneinander erfahren – auch Persönliches – den anderen besser verstehen und respektieren.“

Mannheim
Yesim Ince, Mediatorin: “Das Erzählen der eigenen Biografie, so wie sie vom Einzelnen empfunden wurde, mobilisiert die Gruppe. Jedem ist bewußt, dass es kaum ein wertvolleres Geschenk gibt als das eigene Leben. So liegt ein empathischer Zauber über den Gesprächen, der bei jeder Biografie aufs Neue bestätigt: Alle Menschen sind – trotz aller Unterschiede – Menschen. Genau darin liegt unser größtes Potenzial.”

Stuttgart:
Dr. Wolfgang Kunze
, Ministerialbeamter: “Biografiegespräche – ein wunderbarer Weg, sich einmal in Ruhe selbst zu betrachten und etwas über das Gemeinwesen zu lernen, in dem man lebt.”

Nesrin Doghan, Diplom-Kauffrau:”Bei den Deutsch-Türkischen Biografiegesprächen finden wahrhaftige Begegnungen zwischen Menschen statt. Es fasziniert mich immer wieder zu sehen,wie aus einer Gruppe anfangs Fremder, Verbündete werden.”

Ulm:

Dr. Andrea El-Danasouri, Kunsthistorikerin/Religionswissenschaftlerin: “Die Deutsch-Türkeistämmigen Biografiegespräche sind eine stimmige und erprobte Methode, die Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und kulturellen Hintergründen auf Augenhöhe zusammenbringt. Beim Zuhören und von sich selbst erzählen entsteht eine solch dichte Atmosphäre, dass Menschen von Herz zu Herz miteinander verbunden werden, dem einzelnen Würde (zurück)gegeben wird und alte Wunden heilen können.”

Ali-Efter Yildiz, Facharzt für Innere Medizin: ” Es sind die Begegnungen mit  Menschen, die das Leben lebenswert  machen…Wir haben viel mehr gemeinsam, als wir denken.“

Saarbrücken:

Gülhan Efkar, pädagogische Fachkraft und Förderlehrerin: Personen beurteilen wir oft nur äußerlich. Wenn man aber die Geschichten von einem Menschen hört, hat man vollständiges Bild, man versteht diesen besser, so kann man auch besser helfen.