Der Hintergrund: Im September 2004 veröffentlichte die Zeitschrift GEO Special das Ergebnis einer Umfrage, das deutlich machte, wie sehr wir noch an der Verbesserung der deutsch-polnischen Beziehungen arbeiten müssen. In der Umfrage wurden acht der direkten Nachbarn Deutschlands mit positiven, ein Nachbar – Polen – jedoch mit negativen Noten bewertet. Die Polen selbst hingegen äußerten sich sehr viel positiver über die Deutschen.
Dieser Bericht – auch in der Asymmetrie der Wahrnehmung – hatte uns aufgeschreckt. Wir jüngeren Deutschen – in Ost und West – sind aufgewachsen mit einem sich stetig verbessernden deutsch-französischen Verhältnis. Das war und ist eine Erfolgsgeschichte. Hier ist es in einer historisch atemberaubend kurzen Zeit gelungen, zwei über Jahrhunderte zutiefst verfeindete Völker miteinander zu versöhnen und in Freundschaft zu verbinden. Warum ist dies zwischen Polen und Deutschland bestenfalls nur ansatzweise gelungen? Fehlt es an Geld oder gutem Willen? Oder an beidem? Und: Können wir dies einfach so hinnehmen?
Die deutsch-polnische Gruppe, die sich im September des vergangen Jahres in Gödelitz traf, gründete das deutsch-polnische Forum mit dem Ziel, einen Beitrag zur Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden Völkern zu leisten – mittels Vorträgen, Gesprächskreisen, deutsch-polnischen Biografie-Runden und Informationsbesuchen.
Fast ein Jahr später haben wir mit der ersten öffentlichen Veranstaltung ein für unsere beiden Völker wichtiges Thema aufgegriffen: “Die Auswirkungen von Globalisierung und Neoliberalismus auf Deutschland und Polen”.