Die Interessen der Beitrittskandidaten und der EU-Mitglieder stehen gerade in der Agrarpolitik in starkem Widerspruch zueinander. Die Beitrittskandidaten erwarten eine gleichberechtigte Teilhabe an den Finanzhilfen der EU und eine angemessene Berücksichtigung ihrer speziellen Gegebenheiten und Bedürfnisse. Die “alteingesessenen” Nettoempfänger fürchten Kürzungen der bisher an sie erfolgten Zahlungen. Und die heutigen Nettozahler – darunter die Bundesrepublik Deutschland – wehren sich gegen weitere Erhöhungen ihrer Beiträge.
Wie ist der Stand der Verhandlungen? Wie bereiten sich die Beitritts-Länder auf diese neuen Herausforderungen vor? Welche Rückwirkungen wird die EU-Osterweiterung auf die Landwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland und speziell auf die in den neuen Bundesländern haben? Darüber soll informiert und mit einem erfahrenen Fachmann diskutiert werden.
Zur Person:
Gerald Thalheim wurde 1950 in Chemnitz geboren. Er schloss die Oberschule mit einer Fachausbildung als Agrartechniker mit Abitur ab. Von 1969 bis 1973 studierte er Landwirtschaftswissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg. 1976 promovierte er. Seine berufliche Laufbahn begann er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Kartoffelgroßhandelsbetrieb. 1978 war er Laborleiter im Pflanzenschutzamt von Karl-Marx-Stadt, 1986 wurde er Leiter der Agrochemie in der LPG-Pflanzenproduktion Naundorf (Kreis Rochlitz).
1990 – für ihn auch beruflich eine entscheidende Lebenswende: nach kurzzeitiger Leitung der Abteilung Landwirtschaft in der Bezirksverwaltungsbehörde Chemnitz wurde er im selben Jahr Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Er arbeitete bis 1998 als Mitglied im Ernährungsausschuss und war gleichzeitig stellvertretender agrarpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. 1998 wurde er zum Parlamentarischen Staatssekretär berufen.
Staatssekretär Dr. Thalheim ist evangelisch, verheiratet und hat drei Kinder.