Vortrag mit Dr. Dieter Spöri: Dialog oder Konfrontation? Das Verhältnis zwischen Wirtschaft und Politik in Deutschland

Ein Blick auf die jüngere Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland macht deutlich: Die Qualität der Kommunikation zwischen Wirtschaft und Politik war ein ausschlaggebender Faktor für Wachstum und Beschäftigung unserer Gesellschaft. War die Kommunikation offen und von gegenseitigem Verständnis geprägt, hat sich dies positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes niedergeschlagen. War das Verhältnis vorwiegend konfrontativ, führte es regelmäßig zu spürbaren Störungen im wirtschaftlichen Prozess mit negativen Auswirkungen auch auf die öffentlichen Haushalte. Diese wechselhaften Beziehungen waren und sind übrigens weitgehend unabhängig von der jeweiligen politischen Zusammensetzung der Bundesregierungen.

Was also bestimmt das Verhältnis zwischen Wirtschaft und Politik? Ist es das mangelhafte Wissen über Zwänge und Begrenzungen der jeweils anderen Seite? Ist es der in der Bundesrepublik geringe personelle Austausch zwischen den ökonomischen und politischen Eliten? Gibt es andere Länder, wo diese Kommunikationsmängel geringer sind? Was müssen Politik und Wirtschaft tun, um diese von allen beklagten Mängel dauerhaft zu beseitigen?

Wir freuen uns, mit Dr. Dieter Spöri einen der wenigen erfolgreichen „Pendler“ zwischen Politik und Wirtschaft auf Gut Gödelitz begrüßen zu dürfen.


 

Zur Person:

Dr. Dieter Spöri wurde am 15. Mai 1943 in Stuttgart geboren.

Ausbildung, Berufsleben / berufliche Funktionen: 1963 Abitur; 1963/1964 Wehrdienst; 1964 – 1969 Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Tübingen, Abschluss: Diplom – Volkswirt; 1969 / 1970 Standard Elektrik Lorenz, Stuttgart (Werksplanung); 1970 – 1974 stellvertretender Leiter des Institutes für Süd – westdeutsche Wirtschaftsforschung, Stuttgart; 1975 Sprecher der Gruppe “Energie und Wirtschaft” beim Institut für angewandte Systemanalyse, Kernforschungszentrum Karlsruhe; bis 1975 Lehrbeauftragter für Wirtschaftspolitik an der Universität Stuttgart; 6/92-6/96 Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg; 1993 und 1994 Vorsitzender der deutschen Wirtschaftsminister-Konferenz; 1996 – 1999 Partner und Gesellschafter bei Baumgartner & Partner Unternehmensberatung GmbH; seit 1999 Leiter der DaimlerChrysler Konzernrepräsentanz für Bundesangelegenheiten, Berlin.

Schlichterfunktion: Schlichter im Tarifstreit der Metall- und Elektro-Industrie, Pilotabschluss zur Altersteilzeit durch Schlichterspruch.

Politische Funktionen u.a.: 1988 – 1998 Mitglied im SPD – Bundesvorstand; 1975 – 1998 Mitglied im SPD – Landesvorstand Baden – Württemberg; 1976 – 1988 Mitglied des Deutschen Bundestages, 1983 – 1988 Vorsitzender der SPD – Landesgruppe Baden – Württemberg im Deutschen Bundestag; 1984 – 1988 Mitglied im Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion, steuerpolitischer Sprecher der SPD – Bundestagsfraktion und Obmann im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages; 1988 – 1992 SPD – Fraktionsvorsitzender im baden – württembergischen Landtag; 1992 – 1996 Mitglied im Deutschen Bundesrat; bis 1997 Mitglied im Ausschuss der Europäischen Regionen, Brüssel.