Vortrag und Gespräch mit Ulrich Kasparick: Die Bedeutung von Forschung und Innovation für die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands

Wenn wir unseren Wohlstand auf Dauer auch nur ansatzweise halten wollen, müssen wir im Bereich von Forschung und Innovation eine Spitzenstellung anstreben. Um es einfach auszudrücken: Was andere produzieren, müssen wir erfinden.

Das bedeutet, dass wir die schöpferischen Reserven unserer Bevölkerung erkennen, fördern und bewusst einsetzen müssen. Das gilt vor allem für die Familien, für die vorschulische, schulische und universitäre Bildung und für den Gesamtbereich von Forschung und Entwicklung.

Die meisten Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft sind sich dieser Notwendigkeiten bewusst, in der Praxis aber sind föderaler Egoismus und „Sparzwänge“ vorherrschend. Eine Heerschar von Lobbyisten sorgt im Übrigen dafür, dass staatliche Finanzmittel in andere Kanäle fließen. Es fehlt eine Gesamtkonzeption mit klaren Prioritäten, die sich in den Haushalten der öffentlichen Hände deutlich erkennbar niederschlägt.

Vorbilder gibt es: Es sind die skandinavischen Staaten. Sie haben die Notwenigkeiten nicht nur erkannt, sondern in großem Umfang umgesetzt, sind wirtschaftlich stark und nach in-nen und außen friedensfähig. Der Vortrag des schwedischen Botschafters vor dem Gödelit-zer ost-west-forum im Dezember 2005 zeigte dies auf überzeugende Weise. Er ist in voller Länge auf unserer Website nachlesbar.


 

zur Person:

Ulrich Kasparick wurde am 25. Oktober 1957 in Dahme/Mark als Kind einer Pfarrersfamilie geboren. Die Schulzeit beendete er mit dem Klassischen Abitur am kirchlichen Proseminar in Naumburg. Das Abitur an einer Erweiterten Oberschule in der DDR war nicht möglich, da er nicht bei den staatlichen Jugendorganisationen (Junge Pioniere und FDJ) war.
Es folgte ein Theologiestudium in Jena und Leipzig, das er mit dem 1. und 2. Theologischen Examen abschloss. Als Stadtjugendpfarrer in Jena begann er seine berufliche Laufbahn.
Dieser Lebensabschnitt endete mit der Wende.
Im November 1989 Eintritt in die SDP, später SPD-Mitarbeit im Parteivorstand.

1990 folgte die Ernennung zum Geschäftsführer des Vereins für politische Bildung und soziale Demokratie (Vorläufer-Organisation der Friedrich-Ebert-Stiftung in den ostdeutschen Ländern).
1991 wurde er stellvertretender Leiter des Landesbüros Brandenburg der Friedrich-Ebert-Stiftung in Potsdam, von 1992 bis 1998 leitete er deren Landesbüro in Sachsen-Anhalt.
1998 kandidierte er mit Erfolg für den Deutschen Bundestag, wo er von Anbeginn im Forschungsausschuss mitarbeitete und als stellvertretender Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion für Bildung und Forschung Einfluss gewann. Im Jahre 2003 erfolgte die Ernennung zum Senator der Fraunhofer-Gesellschaft, wenig später wurde er zum Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung berufen. Mit der Bildung der Großen Koalition wechselte er im November 2005 in gleicher Position ins Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.

Ulrich Kasparick ist verheiratet und hat ein Kind.