Döbelner Anzeiger – Seminarraum wird zur Bildergalerie

4. Januar 2007
 


Im ehemaligen Schafstall des Gutes Gödelitz hängen seit kurzem die Bilder des Künstlerehepaares Johannes und Regina Zepnick. „Mensch – Zigeuner“, so der Titel der Exposition. „Die Künstler sind neugierig auf Leute, die am Rande der Aufmerksamkeit leben“, sagt Wendelin Szalai, Vorstandsmitglied im Verein des Ost-West-Forums. Um diesen Menschen zu begegnen, unternahmen die Künstler eine Studienreise nach Nord-Ost-Ungarn. Das Ergebnis dieser Reise sind groß- und mittelformatige Ölbilder, die die Zigeuner in ihrem Alltag zeigen. Das wertvollste aber waren nach Ansicht des Künstlers die menschlichen Begegnungen. „Zigeuner sind wunderbare Menschen mit einer ganz anderen Sicht auf das Leben“, sagt Zepnick.

Beim Malen waren die Künstler nie allein. „Stets war das ganze Dorf um uns herum“, sagt Zepnick. Zudem entpuppten sich die Zigeuner als sehr unruhige Modelle. Gerade mal zwei Zigarettenlängen, also etwa 15 Minuten, hatten die beiden deutschen Maler Zeit, das Porträt zu skizzieren. Eines der schönsten Erlebnisse war für Zepnick, in die schwarzen Augen einer Zigeunerin zu schauen. Das Künstlerehepaar Johannes und Regina Zepnick betreibt seit dem Jahr 2000 in Reichstädt bei Dippoldiswalde die Galerie „Lilith“. Die Bilder „Mensch – Zigeuner“ werden auf Gut Gödelitz noch in den nächsten Monaten zu sehen sein.

Von Dagmar Doms-Berger