Döbelner Allgemeine Zeitung – Bahn-Kritiker auf Gut Gödelitz

5. Mai 2008

Hendrik Auhagen spricht sich gegen den Verkauf der Bahn AG und Neoliberalisierung aus

Die Bahnprivatisierung wird jeder Einwohner des Landes zu spüren bekommen. Mit diesem Tenor trat am vergangenen Sonnabend Hendrik Auhagen, ehemaliges SPD-Mitglied und Mitgründer der grünen Partei, an das Rednerpult von Gut Gödelitz. Er sprach sich eindeutig gegen die Privatisierungspläne der derzeitigen Bundesregierung aus.

Auhagen machte den Zuhörern auf Gut Gödelitz klar, dass es sich bei der Privatisierung der Deutschen Bahn AG nicht nur um ein Wirtschaftsthema, sondern auch um ein hoch brisantes politisches Thema geht. Dies bestätigte aus Axel Schmidt-Gödelitz in seinem Vorwort. „Wir haben uns in der vergangenen Veranstaltung über die Grundzüge des Sozialstaates informiert. In diesem Vortrag werden wir erfahren, welche Auswirkungen es geben wird, wenn Neoliberalisierung und Globalisierung ihre Wirkungen entfalten“, so Schmidt-Gödelitz. „Wir haben es ja bereits mit der Post erlebt. Mit der Umwandlung von einem Staatsbetrieb in einen privatwirtschaftlichen Betrieb hat es einen Rückzug aus der Fläche gegeben. Ähnlich wird es auch mit dem Betrieb von Bahnstrecken in wenig lukrativen Gegenden werden“, sagt Auhagen voraus und verweis schon auf erste Anzeichen, die auch die Döbelner Bahnlinien betreffen.

Auhagen und Schmidt-Gödelitz befürchten mit der unbegrenzten Herrschaft des Marktes auch das Ende des Sozialstaates. Mit der Bahn wird ebenso das Tafelsilber des Staates verkauft, wie mit Wasserwerken oder kommunalen Wohnungsgesellschaften, so die These Auhagens. In seinen Augen ist dies eine Verschwendung von Volksvermögen, ohne, dass die Gründe für eine Neuverschuldung von Staat und Kommunen verschwinden würden.

Von Hagen Rösner

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Hendrik Auhagen bot den Zuhörern auf Gut Gödelitz einen sehr engagierten Vortrag gegen die Bahnprivatisierung.

DAZ-Foto: Hagen Rösner