Veranstaltung am 11.3.2017 – Warum wir den Medien nicht mehr trauen

Vortrag und Diskussion mit Dr. Uwe Krüger, Journalist und Medienwissenschaftler

11.3.2017, 18:00 Gut Gödelitz, Anmeldung: info@ost-west-forum.de, (03 43 25) 2 04 34

Die diesjährige Märzveranstaltung in unserer monatlichen Samstagabendreihe beschäftigt sich mit dem Thema Warum wir unseren Medien nicht mehr trauen.

„Etwa die Hälfte der Deutschen hält die Berichterstattung in den Medien für einseitig. Wie konnte es zu dieser Vertrauenskrise kommen?
In den Redaktionen wird die Ursache meist beim Publikum verortet.
Doch es gibt tatsächlich eine Verengung des Meinungsspektrums.
Uwe Krüger wirft in diesem Buch einen schonungslosen Blick auf unser Mediensystem und zeigt, wie Journalisten entscheiden, was wir wissen dürfen.“

So kennzeichnet der Verlag C. H. Beck sein 2016 erschienenes Buch,
„MAINSTREAM – Warum wir den Medien nicht mehr trauen“.
Autor ist der Diplomjournalist und Medienwissenschaftler Dr. Uwe Krüger  vom Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig. Das Buch hat eine große Resonanz gefunden, eine lebhafte Diskussion ausgelöst, überwiegend viel Zustimmung erfahren, aber auch heftige Kritik hervorgerufen.

Auch auf unseren bisherigen Veranstaltungen ist oft Unzufriedenheit mit den Medien, der „vierten Gewalt“ im Staate, geäußert worden. Es wurde gefragt, warum zu bestimmten Zeiten in allen Medien die gleichen Themenschwerpunkte behandelt werden und das mit der gleichen Einschätzung. Das Thema „Ukraine“ und die alleinige Schuldzuweisung an Russland waren ein Beispiel dafür. Können solche Hauptströme an Themen und Meinung unsere Gesellschaft, unsere Welt objektiv, wahr und ausgewogen widerspiegeln?

Wird nicht zu oft und zu schnell über etwas informiert und geurteilt, ohne gründlich recherchiert zu haben? Wer ist schuld an dem dadurch schlechter gewordenen Ruf der Medien?

Über solche und ähnliche Fragen können wir am 11. März mit einem ausgewiesenen Kenner dieses aktuellen, weiten, brisanten Problemfeldes ins Gespräch kommen.

Dr. Uwe Krüger geht in seinen zahlreichen Veröffentlichungen den Ursachen für unser Misstrauen gegenüber den Medien gründlich nach, ohne einseitige Schuldzuweisungen vorzunehmen. Er beachtet unsere Außensicht als Medienkonsumenten, als Leser, Hörer, Seher. Gleichermaßen berücksichtigt er die Binnensicht der Medien, ihre Strukturen und die spezifischen Arbeitsprozesse der Journalisten. Und er fragt nach möglichen Einflüssen und Abhängigkeiten zwischen den Medien, der Wirtschaft und der Politik.

Unser ost-west-forum freut sich sehr, Herrn Dr. Uwe Krüger in Gödelitz begrüßen zu können.

Wir laden Sie, Ihre Freunde und Bekannten herzlich zu dieser Veranstaltung ein.

Prof. Dr. Wendelin Szalai, Mitglied des Vorstandes

Privatfoto

Privatfoto

Biografisches zu Dr. Uwe Krüger:

1978 in Leipzig geboren
In Sachsen und auf der Insel Rügen aufgewachsen
Erste journalistische Erfahrungen als Jugendredakteur auf Rügen
1998-2006 Studium Diplomjournalistik und Politikwissenschaft in Leipzig
Studien- und Forschungsaufenthalte in Rostow am Don,
Volontariat bei der „Leipziger Volkszeitung“
2007-2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Praktische Journalismusforschung in Leipzig,
Redakteur und Autor des Journalismus-Fachmagazins „Message“
2012 Promotion zum Thema „Netzwerke deutscher Journalismus-Eliten in Politik und Wirtschaft“
Seit Oktober 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Journalistik am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig.
Lehrgebiete: Methodisches Recherchieren und Datenjournalismus,
Leiter Print/Online der Lehrredaktion Campus
Seit 2013 Teil des Experten-Panels von Reporter ohne Grenzen zur Messung von Pressefreiheit in Deutschland
2016 Auszeichnung mit dem „Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik“  der Initiative Nachrichtenaufklärung

Veröffentlichungen (eine kleine Auswahl):
Mainstream. Warum wir den Medien nicht mehr trauen. München: Verlag C.H.Beck (2016)
Das neue Gesicht der Öffentlichkeit. Wie Facebook und andere soziale Netzwerke die Meinungsbildung verändern. Düsseldorf: Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (mit Marcel Machill und Markus Beiler) (2014)

Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten – eine kritische Netzwerkanalyse. Köln: Herbert von Halem Verlag (Reihe des Instituts für Praktische Journalismus- und Kommunikationsforschung) (2006)

Gekaufte Presse in Russland: Politische und wirtschaftliche Schleichwerbung am Beispiel der Medien in Rostov-na-Donu. Münster/Berlin: Lit-Verlag (Reihe Medien & Politik)
Westliche Einflussnahme in der Ukraine: Ein blinder Fleck in deutschen Leitmedien? In: Haarkötter, Hektor/Nieland, Jörg-Uwe (Hrsg.): (2017)

Immer einer Meinung. Wie Alphajournalisten die politische Debatte bestimmen. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, 61. Jg., Heft 8, S. 77-90 (2016)

Netzwerke zwischen Journalisten, Politikern und anderen gesellschaftlichen Eliten und die Rolle deutscher Leitmedien im Sicherheitsdiskurs. In: Bruder, Klaus-Jürgen/Bialluch, Christoph/Hein, Jörg (Hrsg.) Krieg um die Köpfe. Gießen: Psychosozial-Verlag, S. 337-350 (2015)

Medien im Mainstream – Problem oder Notwendigkeit? In: Aus Politik und Zeitgeschichte (Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament) vom 25.07. 2016 (66. Jg., Heft 30-32, Schwerpunktthema „Pressefreiheit“)