Vom Anfang und Ende des Kapitalismus

Sonnabend, den 20.Mai 2017, 18:00 Uhr, Gut Gödelitz, Alte Schäferei

Vortrag und Gespräch von und mit Ulrike Herrmann, Wirtschaftsjournalistin und Publizistin

Der Kapitalismus geht uns alle an: Er ist ein System, das alle Lebensbereiche durchdringt. Zugleich ahnt jeder, dass die Finanzwelt auf den nächsten Crash zusteuert.
In nur zehn Jahren hat Deutschland drei schwere Finanzkrisen erlebt. 2001 platzte die Internetblase, 2007 rollte die Finanzkrise aus den USA heran, und seit 2010 ist die Eurokrise akut.

Dies ist ein Novum. Noch nie ist es in der Geschichte Europas vorgekommen, dass sich drei Finanzkrisen in einem Jahrzehnt entluden. Diese Krisen waren extrem teuer. Seit 2000 haben deutsche Anleger im Ausland etwa eine Billion Euro verloren.

Zudem drohen weitere Crashs. Seit 30 Jahren pumpt sich eine
„Superblase“ auf, wie es Hedgefonds-Manager George Soros genannt hat, und immer noch ist diese „Superblase“ zum Zerreißen gespannt. Die drei vergangenen Krise haben zwar keine Löcher in die Blase gestochen, aber die heiße Finanzluft
ist noch lange nicht abgesaugt.

Bisher haben die Deutschen mehr oder minder den „Experten“ vertraut, dass sie die Wirtschaft steuern. Doch drei Finanzkrisen in nur zehn Jahren zeigen, dass auf diese angeblichen Experten kein Verlass ist. Die Bürger können das Risiko nicht mehr eingehen, das ökonomische Denken anderen zu überlassen. Es ist sicherer, sich selbst einzumischen.
Um das einer breiteren Öffentlichkeit zu ermöglichen, hat Ulrike
Herrmann in den letzten Jahren zwei Bücher veröffentlicht:
„Der Sieg des Kapitals – wie der Reichtum in die Welt kam.
Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen (2013)

und den SPIEGEL-Bestseller:

„Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung –
Die Krise der heutigen Ökonomie
Oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können“ (2016)

Ulrike Herrmann wird uns unterhaltsam und anschaulich erklären, wie der Kapitalismus funktioniert.
Sie wird darstellen, warum:

Geld und Kapital nicht das Gleiche ist
Geld nicht reich macht
die Großkonzerne herrschen
wir nicht in einer Marktwirtschaft leben
die Globalisierung kein Problem darstellt

Wir freuen uns, Frau Herrmann auf Gut Gödelitz begrüßen zu dürfen. Zum Vortrag und dem anschließenden Gespräch laden wir Sie herzlich ein.

Mit freundlichen Grüßen

Axel Schmidt-Gödelitz
Vorsitzender

Zur Person: Ulrike Herrmann

© Herby Sachs / WDR

Geboren 1964 in Hamburg. Nach abgeschlossener Lehre als Bankkauffrau absolvierte sie die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg. Danach studierte sie Geschichte mit Schwerpunkt Wirtschaftsgeschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin.
Ihr Berufsleben begann sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Körber-Stiftung, anschließend wurde sie Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager.
Seit 2000 ist Ulrike Herrmann Redakteurin bei der Berliner Tageszeitung taz. Dort war sie zuerst Leiterin der Meinungsredaktion und Parlaments-korrespondentin. Seit 2006 ist sie Wirtschaftskorrespondentin.

Ulrike Herrmann nimmt häufig an aktuellen Diskussionen in Hörfunk und Fernsehen teil – unter anderem an der Fernsehsendung Presseclub und im Fernsehsender Phoenix.
Ihr erstes Buch erschien 2010 unter dem Titel: „Hurra, wir dürfen zahlen“.
Danach erschienen die oben genannten Bücher, die allesamt große
öffentliche Beachtung fanden und vielfach kommentiert wurden.