Aus der Sicht der Wirtschaft wiederum kann in dem weltweiten Wettbewerb nur bestehen, wer einen hoch qualifizierten Nachwuchs rekrutieren kann und das Wissen, die Intelligenz und die Kreativität der Mitarbeiter optimal zu bündeln vermag. Dazu bedarf es eines praxisorientierten Wissens, einer bestimmten Unternehmenskultur, eines bestimmten Führungsstils, eines bestimmten Typs des Mitarbeiters. Dies alles wird an den staatlichen Hochschulen nicht gelehrt. Die Wirtschaft will sich offensichtlich das, was sie im weltweiten Wettbewerb als „human capital” benötigt, selbst heranziehen.
- Ist dies der Abschied von einem solidarisch orientierten Gesellschaftskonzept – mit einem möglichst hohen Maß an Chancengleichheit?
- Welches Gesellschaftsbild, welches Menschenbild steht dahinter?
- Was bleibt vom alten Humboldtschen Bildungsideal?
Es gibt in Deutschland nur sehr wenige Fachleute, die sich mit diesen Fragen wissenschaftlich beschäftigt haben. Über praktische Erfahrungen verfügen noch weniger. Der Gründungspräsident der Volkswagen-Auto-Uni(-versität), Professor Walther Ch. Zimmerli, vereiint in seiner Person beides.
Zur Person:
Prof. Dr. Dr. h. c. Walther Ch. Zimmerli ist seit 2002 Gründungspräsident der Volkswagen-Auto-Uni, Wolfsburg, Mitglied der Geschäftsführung der Volkswagen Coaching GmbH und Mitglied des Topmanagements der Volkswagen AG. Er studierte am Yale Collage (Connecticut) sowie an den Universitäten Göttingen (Deutschland) und Zürich (Schweiz), wo er 1971 seinen Doktortitel erwarb. 1978 schloss er seine Habilitation in Philosophie ab. Seit 1978 bis heute hatte er Lehrstühle an den Universitäten Braunschweig, Bamberg, Erlangen/Nürnberg und Marburg inne.
Von 1999 bis 2002 war er Präsident der privaten Universität Witten/Herdecke.
Er nahm Gastprofessuren in den USA, Australien, Japan und Südafrika wahr und ist Honorarprofessor an der Technischen Universität Braunschweig. In Südafrika wurde er zum Ehrendoktor ernannt.
Auszeichnungen: u.a. Internationaler Humboldt Forschungspreis 1996.