Diesen Fragen ist Professor Christian Pfeiffer, der wohl bekannteste Kriminologe Deutschlands, in seinem Forschungsinstitut nachgegangen, und er ist zu ziemlich verblüffenden Ergebnissen gekommen.
zur Person:
Prof. Dr. Christian Pfeiffer wurde 1944 in Frankfurt/ Oder geboren als viertes Kind einer Bauernfamilie, die 1952 nach Westdeutschland flüchtete. Nach dem Abitur (Ruperti-Gymnasium in Mühldorf/Inn/Oberbayern) 1963 bis 1965 Bundeswehr mit dem Abschluss als Leutnant d. Res. 1965 bis 1971 Studium der Rechtswissenschaften in München, Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, 1. Staatsexamen; anschließend Studium der Sozialwissenschaften und Kriminologie an der London School of Economics and Political Sciences. 1971 bis 1975 Referendarzeit in München mit 2. Staatsexamen.
Von 1976 bis 1984 Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug der Universität München bei Prof. Dr. Schüler-Springorum; während dieser Zeit Gründer und 1. Vorsitzender des Vereins BRÜCKE e.V. in München, der einen Modellversuch zur Erprobung neuer Maßnahmen bei der Betreuung straffälliger Jugendlicher durchführt. Das Projekt erhält 1982 den von der Landesregierung vergebenen bayerischen Sozialpreis und wird bundesweit zum Vorbild für mehr als 400 Nachfolgeprojekte; Initiator des ersten deutschen Modellversuchs zur Erprobung des Täter-Opfer-Ausgleichs im Jugendstrafrecht (Braunschweig) und im Allgemeinen Strafrecht, der Ausgangspunkt für mehr als 200 Nachfolgeprojekte wurde.
Seit 1985 stellvertretender Direktor und seit 1988 alleiniger Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e.V., parallel dazu seit 1987 Universitätsprofessur für Kriminologie, Jugendstrafrecht, Strafvollzug am Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Hannover.
Auszeichnungen:
Für die Dissertation (summa cum laude) 1983: Fakultätspreis der Juristischen Fakultät der Universität München sowie Hermine-Albers-Preis der Bundesjugendministerkonferenz. 1993 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande. 1995 Verleihung des jährlich einmal vergebenen “bul le mérite” (Bullenorden) durch den Bund Deutscher Kriminalbeamter.
Seit 1984 mit der Juristin Anna Maier-Pfeiffer verheiratet, die halbtags im Niedersächsischen Sozialministerium im Referat „Frauen und Beruf“ arbeitet. Beide haben eine 18-jährige Tochter und einen 15-jährigen Sohn.