Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Jochen Brüning, Professor für Mathematik an der Humboldt-Universität zu Berlin

iese Beschreibung der Lage lässt sich für die Bundesrepublik Deutschland durchaus konkret belegen: Auf allen zentralen politischen Handlungsfeldern, wie Arbeit, Bildung, Renten oder Gesundheit zeigen sich die Grenzen bisheriger Problembewältigung. Ein neues Gesellschaftskonzept und grundlegende Strukturreformen werden seit langem politisch gefordert. Bei aller Übereinstimmung in der Diagnose fehlt es auf der einen Seite an klaren gesellschaftlichen Orientierungen, an Utopien und Visionen für eine zeitgemäße Gesellschaft im 21. Jahrhundert. Auf der anderen Seite erleben wir die Kraft und Dynamik des wissenschaftlich-technischen Fortschritts mit zum Teil ungeahnten ökonomischen, sozialen und kulturellen Folgen.

Begriff Fortschritt

Welches Verständnis von Fortschritt im gesellschaftlichen und kulturellen Kontext der Bundesrepublik existiert, ob der Fortschrittsbegriff einen Schlüssel zur Formulierung von gesellschaftlichen Utopien sowie von konkreten Perspektiven und Handlungskonzepten bilden kann, ist bisher weder ausreichend diskutiert noch auf die drängenden gesellschaftlichen Problemlagen des Landes bezogen worden.

Nach der Eröffnung durch Franziska Donner, Leiterin des GTZ-Büros Berlin, und einem literarischen Auftakt durch Lars Jung, Schauspieler des Ensembles am Staatsschauspiel Dresden, hat Prof. Dr. Jochen Brüning einen Vortrag zum Thema: “Fortschritt im Denken” auf Gut Gödelitz gehalten.

Diese Abendveranstaltung hat den öffentlichen Auftakt zu einem Gesprächskreis am darauf folgenden Tag gebildet. Der Gödelitzer Gesprächskreis Fortschritt ist Teil eines internationalen Kooperationsprojektes, das vom Goethe-Institut und der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH seit Frühjahr diesen Jahres in sechs Regionen der Welt durchgeführt wird.