Mit mehr als 200 Besuchern war die Veranstaltung mit der Scientology-Kennerin Ursula Caberta beim Ost-West-Forum in Gödelitz außerordentlich gut besucht. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Verein finanziell weniger erfolgreich ist. Vereinschef Axel Schmidt-Gödelitz richtete ein recht verzweifelt klingenden Appell an die Gäste und bat sie um Spenden. „Ein Großsponsor, der uns acht Jahre lang unterstützt hat, ist weggefallen. Der Verein ist ziemlich hoch verschuldet. Wenn sich daran nichts ändert, müssen wir die Veranstaltungen einstellen.“ Der Vorsitzende bezifferte den jährlichen Finanzbedarf des 120 Mitglieder zählenden Vereins mit 50000 Euro.
Eintritt deckt Kosten nicht
Der Verein verlangt bei seinen Veranstaltungen zwar einen Eintritt von fünf Euro, aber das reicht nicht aus, um die Kosten zu decken. „Jede Veranstaltung kostet das Doppelte, was sie einbringt“, so Schmidt-Gödelitz. Je mehr Gäste kommen, um so mehr rutscht das Forum in die roten Zahlen. Im Eintritt enthalten ist nämlich traditionell ein Empfang, bei dem es die berühmte Tomatensuppe und freie Getränke gibt. „Darauf wollen wir nicht verzichten. Dort kommen die Leute ins Gespräch“, so der Vorsitzende. Den Eintritt will der Verein aber auch nicht erhöhen, damit finanziell schlechter gestellte Gäste nicht ausgeschlossen werden. Zu den Vorträgen reisen Gäste aus ganz Sachsen an.
Ehemaliger BND-Chef kommt
Ab der nächsten Veranstaltung werden Überweisungsformulare bereitliegen, um den potenziellen Sponsoren die finanzielle Unterstützung zu erleichtern, kündigte Schmidt-Gödelitz an. Am 16. Februar wird Hansjörg Geiger, ehemaliger Chef des Bundesnachrichtendienstes, über seine Erfahrungen mit drei Geheimdiensten berichten. Die Referenten kommen fast immer kostenlos nach Gödelitz. „Ein einziges Mal wollte einer ein Honorar. Das hat er uns später zurücküberwiesen“, sagte Schmidt-Gödelitz.
Von Jens Hoyer