Rückblick – Jahrhundertaufgabe Energiewende:

Was folgt aus dem Paris-Abkommen?

Vortrag und Gespräch mit Prof. Felix Ekardt; Vorsitzender des BUND Sachsen

Sonnabend, 13. Februar 2016, 18:00 Uhr, Alte Schäferei

Professor Felix Ekardt ist außerdem Gründer und Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig und Berlin und Autor des Buches Jahrhundertaufgabe Energiewende

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Energiewende ist eine Jahrhundertaufgabe und die bisherige Energie- und Klimapolitik greift dafür viel zu kurz. Deutschland und Europa sind entgegen der öffentlichen Wahrnehmung von ihren Klimazielen meilenweit entfernt. Unbequeme Wahrheiten, wie die Notwendigkeit zur konsequenten Versteuerung der fossilen Brennstoffe, werden nicht bzw. nur unzureichend diskutiert.

Prof. Felix Ekardt setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich Gesellschaften und der Einzelne verändern müssen, um zu einer echten globalen Energiewende beitragen zu können, auch wenn die alltäglichen Wünsche dem oft entgegenstehen. In seinem Buch beschreibt er, warum ein deutsches beziehungsweise europäisches Vorgehen (auch ökonomisch) sinnvoll sein könnte – und warum neue Lebensstile keine Einschränkung sind, sondern Freiheit und Gerechtigkeit erst ermöglichen.

Prof. Felix Ekardt wird in seinem Vortrag Bezug auf das Paris-Abkommen der UNO-Klimakonferenz von 2015 nehmen. Dieses wurde zum Teil enthusiastisch begrüßt. Dabei sind die Klimaschutz-Ziele nach seiner Einschätzung und bei genauem Hinsehen vage, die vereinbarten Mittel unambitioniert und am Ende nicht voll verbindlich. Nun wird ab 2020 allen Staaten weltweit aufgegeben, sich mehr um den Klimaschutz zu kümmern. Die Haupt-, aber nicht die alleinige Verantwortung sollen weiter die Industriestaaten tragen. Ferner enthält das Vertragswerk Regelungen, wie die nötigen Anpassungen an den Klimawandel finanziert sowie bereits entstandene Klimawandelfolgeschäden kompensiert werden können.

Ein weltweites Abkommen war bitter nötig, denn ein fortlaufender Klimawandel wäre für die Menschheit existenziell wie wirtschaftlich verheerend.

Prof. Felix Ekardt, Autor zahlreicher Bücher, hat sich unter anderem mit dem Thema der globalen Energiewende und deren möglichen Folgeszenarien auseinandergesetzt und dazu ein äußerst mahnendes Buch geschrieben.

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Bernhard Wagner
(Mitglied der WerteAkademie Gut Gödelitz)
Zur Person: Dr. Felix Ekardt

Zur Person:
© Professor Ekardt

© Professor Ekardt

Felix Ekardt, 1972 in Berlin geboren, ist seit Anfang 2009 Gründer und Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig und Berlin. Ferner ist er seit Anfang 2009 an der Universität Rostock Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie und war von Oktober 2012 bis Oktober 2015 Long-term Fellow am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (FIPH). Seine Forschungsschwerpunkte sind Fragen der humanwissenschaftlichen Nachhaltigkeitsforschung, konkret Fragen von Transformation und sozialen Lernprozessen, Gerechtigkeit (insbesondere Menschenrechte), Governance und Recht, also Nachhaltigkeitsrecht/ Umweltrecht und Nachhaltigkeitspolitik/ Umweltpolitik im Sinne einer Entwicklung von Politikinstrumenten auf internationaler, europäischer, nationaler und kommunaler Ebene.
Neben Grundlagenforschung und Politikberatung für öffentliche und gemeinnützige Auftraggeber wie Regierungen und Stiftungen ist Felix Ekardt als Mitglied verschiedener Sachverständigenkommissionen tätig, hält Vorträge national und international im wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmen, u.a. seit 2007 beim Weltkongress der Rechts- und Sozialphilosophen (vielfach), beim Weltkongress der Nachhaltigkeitsforscher, beim Weltkongress der Rechtssoziologen, beim Weltdüngerkongress, beim Weltökosteuerkongress (mehrfach), auf Tagungen von Politologen, Ökonomen, Geographen u.a.m. Er gibt verschiedene Schriftenreihen heraus, besonders die Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Nachhaltigkeitsforschung im Metropolis Verlag. Er ist regelmäßiger Autor in überregionalen Tageszeitungen und kontinuierlicher Gesprächspartner in Radio und TV. Gelegentlich ist er seit 2002 Gastdozent an der Universität Leipzig (Philosophische Fakultät) und seit 2008 an verschiedenen chinesischen Universitäten in Beijing und Tianjin. Felix Ekardt erhielt u.a. zwei Auszeichnungen für seine Doktorarbeit (Luther-Medaille und Lennart-Bernadotte-Preis) und war einer von fünf “Nachwuchswissenschaftlern des Jahres” des Deutschen Hochschulverbandes und der ZEIT 2007. Er ist Vorsitzender des BUND Sachsen.