Vortrag und Diskussion mit Dr. Michael Lüders (Publizist und Nahostexperte) am Sonnabend, 13. April 2019 um 18:00 Uhr auf Gut Gödelitz in der Alten Schäferei.
Wer das jüngste Buch von Michael Lüders, einem der profiliertesten Nahost-Experten, liest, stellt mit Erschrecken fest, dass es den hier handelnden Politikern ausschließlich um nackte Interessen geht, um Macht und Einfluss, verbunden mit Gewalt oder der Drohung, Gewalt anzuwenden. Es gibt die Guten und die Bösen. Was ist mit Werten? Moral? Völkerrecht? Menschenrechten?
Fehlanzeige. Es geht nur um das Recht des Stärkeren. All dies sind Voraussetzungen für Krieg. Trump, sein Außenminister Mike Pompeo oder sein Sicherheitsberater John Bolton sagen es ganz offen: Es geht darum, den Iran in die Knie zu zwingen, dort das Mullah-Regime und damit den letzten Feind des Westens und Israels in der Region zu beseitigen. Damit könnten sie einen gefährlichen Flächenbrand auslösen; weil Irans Schutzmächte Russland und China dem vermutlich nicht tatenlos zuschauen werden und dies auch uns Europäer betreffen würde.
Spielt das in den „Betonköpfen“ eine Rolle? Schließlich hat Trump das Atomabkommen mit dem Iran, um das 13 Jahre lang gerungen wurde und an das sich der Iran strikt gehalten hat, gekündigt und erpresst nun auch die europäischen Partner, sich dieser Fehlentscheidung anzuschließen.
Am kommenden Samstag geht es unter anderem um die Frage, ob wir Europäer endlich aus der geduckten Haltung herausfinden mit dem Ziel uns aktiv in die Friedenssicherung im Nahen Osten einzubringen.
Um Anmeldung wird gebeten: Tel.: 034325/20434, Fax.: 034325/20421, E-Mail: info@ost-west-forum.de. Die Kosten für die Veranstaltung und den Empfang belaufen sich auf 10 Euro pro Person für Mitglieder des ost-west-forums Gut Gödelitz e.V., für Nichtmitglieder 15,00 Euro.
Zur Person:
Michael Lüders, geboren 1959 in Bremen, studierte arabische Literatur an der Universität Damaskus, sowie Publizistik, Islam- und Politikwissenschaften an der Freien Universität in Berlin. Er promovierte mit einer Arbeit über das ägyptische Kino. Anschließend arbeitete er zunächst als Dokumentarfilmer und Hörspielautor für den Südwestfunk und den Westdeutschen Rundfunk. Von 1993 bis 2002 war er Nahost-Redakteur bei der ZEIT. In den Jahren 2002 und 2003 war er als Berater für die Friedrich-Ebert-Stiftung tätig.
Seit 2004 ist Michael Lüders als Mitinhaber der Middle East Consulting Group in Berlin freiberuflicher Politik- und Wirtschaftsberater sowie Publizist und Autor. Seine Themen sind unter anderen „das Spannungsverhältnis zwischen dem Westen und der arabischen Welt“, „Investitionsmöglichkeiten in der arabischen Welt“ und die „Ursachenforschung islamischer Gewalt“. Er berät unter anderem das Auswärtige Amt, erstellt Fachgutachten für die Deutsche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Darüber hinaus unterrichtete er im Lehrauftrag am Centrum für Nah-und Mittelost-Studien der Philipps-Universität Marburg, war Gastdozent am Middle East Center der Sakarya Universität in der Türkei und hatte eine Gastprofessur an der Universität in Trier.
Seit 2015 ist Lüders als Nachfolger von Peter Scholl-Latour Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft. Er ist zudem Beiratsmitglied des Nah- und Mittelost-Vereins und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Orient-Stiftung. Michael Lüders hat zahlreiche Bücher – auch Kriminalromane – Artikel und Analysen geschrieben, die sich mit den Problemen der arabischen Welt befassen und ist immer wieder gern gesehener Gast in den Medien. Er lebt in Berlin.
Vorankündigungen:
- Am Sonntag den 14. April um 17.00 Uhr findet das 5. Kammerkonzert in Kooperation mit dem Mittelsächsischen Theater statt. Mit Werken u.a. von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms. Mit: Josef Viorel Dragus (Violoncello) und Julian André Lentz (Klavier).
- Am Sonnabend, den 4. Mai um 18.00 Uhr wird Frank Richter sein jüngstes Buch vorstellen: Gehört Sachsen noch zu Deutschland? Meine Erfahrungen in einer fragilen Demokratie.
- In der alten Schäferei sind zur Zeit Arbeiten des Künstlers Karlheinz Münzner zu sehen.