Regine-Hildebrandt-Preis der deutschen Sozialdemokratie 2019 geht an das ost-west-forum Gut Gödelitz

Heute wurde dem ost-west-forum Gut Gödelitz der Regine-Hildebrandt-Preis der deutschen Sozialdemokratie verliehen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey überreichte den Preis gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Forum Ostdeutschland der Sozialdemokratie, Herrn Wolfgang Tiefensee, im Willy-Brandt-Haus in Berlin.

Im Andenken an eine große Sozialdemokratin werden einmal im Jahr Personen oder gesellschaftliche Gruppen für ihre Verdienste bei der Herstellung der inneren Einheit Deutschlands und ihr herausragendes zivilgesellschaftliches Engagement geehrt. Der Preis würdigt das Engagement für Frieden, Freiheit und soziale Gerechtigkeit, für ein klares Bekenntnis für Zusammenhalt sowie eine klare Haltung gegen rechte Hetze und Gewalt gewürdigt.

Vier Frauen und vier Männer auf einer kleinen Bühne.
Verleihung des Regine Hildebrandt Preises im Willy Brand Haus in Berlin.

Als Laudator hob der Bürgerrechtler und Theologe Frank Richter das langjährige Engagement des 1998 gegründeten Vereins hervor, dessen Hauptanliegen der Erhalt des Sozialen Demokratischen Rechtsstaates und der Erhalt der Friedensfähigkeit der Gesellschaft ist. Im Sinne dieses Zieles hat das ost-west-forum getreu dem Motto „nicht nur merken, sondern machen“ unter anderem Biografiegespräche ins Leben gerufen, bei denen Menschen aus Ost und West zu Wort und miteinander ins Gespräch kommen.

„Wir wollen erreichen, dass die Menschen aus beiden Teilen Deutschlands besser informiert sind über die jeweils andere Gesellschaft, die sie sozialisiert und geprägt hat. Über ihre persönliche Geschichte, durch Berichte über die ganz anders gearteten Lebenswelten wollen wir Neugierde wecken, Kenntnisse vermitteln und Verständnis und Toleranz fördern. Darüber hinaus wollen wir den Versuch unternehmen, Menschen aus ihrer persönlichen und politischen Lethargie herauszuholen; sie zu motivieren, sich einzumischen, mitzugestalten und Verantwortung für das Gemeinwesen zu übernehmen. Gemeinsinn und Zivilcourage wollen wir fördern.“   

Gemeinsam mit Vertretern des Vereins nahm dessen Vorsitzender Axel Schmidt-Gödelitz den Preis entgegen, würdigte die Arbeit der aktiven Mitglieder, Freunde und Förderer und erinnerte in seiner Dankesrede an die geistigen Vor- und Mitdenker Prof. Dr. h. c. Egon Bahr und Dr. Richard von Weizsäcker und Wolfgang Thierse.

Neben dem ost-west-forum Gut Gödelitz e. V. wurde auch das Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra aus Themar in Thüringen ausgezeichnet. Die Preisvergabe erfolgt jeweils am 26.11., dem Todestag von Regine Hildebrandt, in Kooperation mit dem Forum Ostdeutschland der Sozialdemokratie.

Regine Hildebrandt war die Stimme des Ostens im wiedervereinigten Deutschland. Unermüdlich und ohne Schnörkel hat sie sich für mehr soziale Gerechtigkeit eingesetzt und dafür gekämpft, dass das menschliche Miteinander trotz Umbruch und Veränderung nicht verloren ging. Damit hat sie Brücken zwischen Ost und West und zwischen den Menschen gebaut. „Geht nicht“ gab es nicht für sie. Regine Hildebrandt hat laut ausgesprochen, wo der Schuh drückt und sich damit einen festen Platz in den Herzen der Menschen im ganzen Land erobert. Gemeinsam anpacken und etwas verändern – das war ihre Devise.