Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Christian Pfeiffer:Jugendgewalt – Fieberkurve unserer Gesellschaft. Was ist zu tun?

Dass er einen solchen Ruf erworben hat, liegt nicht nur an den interessanten Themen, die er zusammen mit seinem Mitarbeiterstab mit Engagement und großer wissenschaftlicher Sorgfalt bearbeitet. Seine ganz besondere Begabung liegt darin, dass er Fachwissen, Glaubwürdigkeit und eine sehr seltene Fähigkeit zur Kommunikation miteinander zu verbinden weiß. Kommunikation heißt für ihn, die erworbenen, teilweise sehr komplexen Erkenntnisse für die Öffentlichkeit so aufzubereiten, dass sie von allen verstanden werden.

Deshalb wird Prof. Pfeiffer in allen Medien nahezu täglich zitiert, von Anfragen nach Vorträgen überschwemmt, und er ist zum geschätzten Fachberater für politische Entscheidungsträger aller Ebenen geworden. Sein Handeln geht aber über wissenschaftliche Beobachtung und Erklärung hinaus. Er hat 1997 die Bürgerstiftung Hannover gegründet, die helfen soll, Kinder und Jugendliche immer dann zu unterstützen, wenn sie benachteiligt werden, in Konfliktsituationen geraten oder Ermutigung erfahren müssen. Das ist Bekämpfung von Jugendkriminalität, bevor sie entsteht.

Prof. Pfeiffer ist zutiefst davon überzeugt, dass wir Bürgerinnen und Bürger sehr viel stärker als bisher dafür sorgen müssen, dass unsere Gesellschaft durch ein breites Bürgerengagement friedensfähig bleibt – oder wird. Da Initiativen wie das ost-west-forum Gut Gödelitz e.V. aus seiner Sicht Bausteine für eine solche Bürgergesellschaft sind, hat er trotz knappen Zeitbudgets spontan zugesagt – aus Überzeugung und wie alle unsere Gäste ohne Honorarforderung.

 

Zur Person:

Christian Pfeiffer wurde im Jahr 1944 in Frankfurt (Oder) geboren und studierte von 1965 bis 1971 Rechtswissenschaften und Sozialpsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie an der London School of Economics and Political Science.

Er promovierte 1984 mti dem Thema “Kriminalprävention im Jugendgerichtsverfahren”. von 1985 war er stellvertretender Direktor, ab 1988 Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN). Im Jahr 1985 wurde er zudem auf eine Professurfür Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzugsrecht an der Universität Hannover berufen.
Von 1985 bis 1997 war Christian Pfeiffer Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen.
Vom Dezember 2000 bis zum Februar 2003 war Pfeiffer, der seit 1969 SPD-Mitglied ist, Justizminister des Landes Niedersachsen.

Pfeiffer engagierte sich bereits frühzeitig für den Täter-Opfer-Ausgleich als außergerichtliche Streitbeilegung. Weitere Forschungsschwerpunkte waren Viktimisierungsverfahren, soziale Kontrolltheorien und Medienverwahrlosung.