Bahr, Egon, Prof. Dr.: Bundesminister a.D. †

Geboren 1922 in Treffert/Thüringen. Schulzeit in Berlin. 1942 bis 1944 Soldat im zweiten Weltkrieg. Nach 1945 arbeitet er als Journalist bei verschiedenen Zeitungen und zehn Jahre lang als Chefkommentator beim Rias Berlin (Radio im amerikanischen Sektor). 1960 bis 1966 Senatssprecher und Leiter des Presse- und Informationsamtes unter dem regierenden Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt.

In dieser Zeit entwickelte Bahr gemeinsam mit Willy Brandt die Leitgedanken für die spätere neue Ostpolitik. Bahr wird zum Architekten der Verträge mit Russland, Polen und der DDR (“Wandel durch Annäherung”) sowie zum Vordenker und Strategen für die Beendigung des kalten Krieges. Mit beginn der Kanzlerschaft Willy Brandts wird er Staatssekretär und Bundesminister für besondere Aufgaben im Bundeskanzleramt in Bonn.

Nach dem Rücktritt Brandts wird Egon Bahr 1974 Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Von 1976 bis 1981 bekleidet Bahr das Amt des Bundesgeschäftsführers der SPD. Bis 1991 ist er Präsidiumsmitglied der Partei. Von 1984 bis 1994 leitet er das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg.

Anlässlich seines 80. Geburtstages wird Egon Bahr die Ehrenbürgerwürde von Berlin verliehen.

Egon Bahr starb am 19. August in Berlin.

 

Veranstaltungen auf Gut Gödelitz mit Prof. Egon Bahr:

Egon Bahr: Deutscher, Europäer und Visionär für eine friedensfähige Welt

Gespräch mit Prof. Dr. Egon Bahr und Prof. Dr. Lothar Bisky: Der Rechtsstaat ist kein Rachestaat

Bundespräsident Horst Köhler und Bundesminister Egon Bahr: Wandel durch Bürgerengagement

Lesung und Gespräch mit Dr. Susanne Fengler und Prof. Egon Bahr: Arbeit und Leben in Parteizentralen

Vortrag von Prof. Egon Bahr: Die deutsch-amerikanischen Beziehungen nach dem Ende des Kalten Krieges

“Das musst Du erzählen” – Erinnerungen an Willy Brandt