Schorlemmer, Friedrich: Pfarrer zu Wittenberg

Quelle des Fotos:
http://www.friedrich-schorlemmer.de
Zur Person: Dr. h.c. Friedrich SchorlemmerGeboren 1944 als Sohn eines Pfarrers in Wittenberge (Priegnitz). Aufgrund seiner Herkunft wurde ihm der Besuch der erweiterten Oberschule verwehrt, stattdessen holte er das Abitur auf einer Volkshochschule nach und schloss dieses 1962 ab.

Von 1962 – 67 studierte er an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Theologie. Von 1971 – 78 war er Studentenpfarrer in Merseburg, von 1978 – 92 lehrte er als Dozent am Evangelischen Predigerseminar und war Prediger an der Schlosskirche in Wittenberg.

Von 1992 bis 2007 war Friedrich Schorlemmer Studienleiter an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt. Bereits 1968 beteiligte sich Schorlemmer an Aktionen gegen die damals neue Verfassung der DDR und den militärischen Einmarsch in die CSSR.

Seit den siebziger Jahren war er Mitglied der Friedens-, Menschenrechts – und Umweltbewegung. Auf dem Kirchentag 1983 in Wittenberg fand auf dem Lutherhof unter seiner Verantwortung die symbolische Umschmiedung eines Schwertes zu einer Pflugschar statt, obwohl die DDR-Behörden bereits vorher die öffentliche Benützung des Slogans Schwerter zu Pflugscharen für illegal erklärt hatten. Diese Aktion wurde als Symbol zu einem Hoffnungszeichen für die Friedensbewegung in der DDR, die sich für atomare und konventionelle Abrüstung in Ost und West und für eine konsequente Entspannungspolitik einsetzte.
1989 unterzeichnete er den Aufruf Für unser Land und war Mitbegründer des Demokratischen Aufbruch, wechselte dann aber wegen der Politik des Vorsitzenden Wolfgang Schnur zur SDP. Er gehört zu den engagierten Gegnern der sog. Antiterror-Kriege in Afghanistan und im Irak sowie zu den Sympathisanten des globalisierungskritischen Netzwerkes attac, dessen Mitglied es seit März 2009 ist.Die Aufarbeitung der Vergangenheit heißt für ihn Versöhnung, nicht Rache. Seine politischen Prioritäten liegen in den Gefahren, die von der Globalisierung und dem Neoliberalismus ausgehen. 1997 unterzeichnete er die Erfurter Erklärung, die auf der Umsetzung des Artikel 14, Absatz 2 des Grundgesetzes besteht, wonach Eigentum zugleich dem Gemeinwohl zu dienen hat.

Friedrich Schorlemmer ist Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission, Mitglied des PEN-Zentrums, Vorsitzender des Willy-Brandt-Kreises, sowie Mitherausgeber der Monatszeitschrift Blätter für deutsche und internationale Politik und der Wochenzeitschrift Freitag.
1989 erhielt er die Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte, 1993 den renommierten Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2002 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Concordia-Universität in Austin (Texas) verliehen.

Friedrich Schorlemmer ist Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.

Seine zahlreichen Veröffentlichungen sind im Internet unter www. wikepedia.de aufgelistet.

 

Veranstaltungen mit Friedrich Schorlemmer:

Lesung und Gespräch mit Friedrich Schorlemmer: Klar sehen und doch hoffen – mein politisches Leben

Lesung und Gespräch mit Friedrich Schorlemmer: Martin Luther – Unser Blick auf ihn – Sein Blick auf uns