Die monatlich angebotenen öffentlichen Veranstaltungen stoßen auf großes und stetig wachsendes Interesse. Der kleine Tagungsraum im Gutshaus – ausgelegt für 50-60 Personen – reichte schon nach kurzer Zeit nicht mehr aus. Mit Hilfe von Spenden wurde in der Alten Schäferei ein Raum für 150 Personen ausgebaut. Doch schnell war auch dieser Raum zu klein. Im September 2006 wurde in der Alten Schäferei ein Seminar- und Konferenzzentrum eröffnet, das sowohl kleinen Gesprächsrunden als auch größeren Versammlungen mit bis zu 300 Personen Platz bietet.
Interessante Themen, hochkarätige Referenten und verschiedene Blickwinkel
Die Menschen kommen meist aus den größeren Städten Sachsens, teilweise aber auch aus Berlin und Westdeutschland. Warum nehmen sie den langen Anfahrtsweg auf das einsam gelegene Gut auf sich? Es sind wohl zuallererst die interessanten Themen, die hochkarätigen Referenten und deren nicht parteibezogene Auswahl. Die Problemfelder werden aus verschiedenen Sichtwinkeln angeboten und diskutiert. Ob es die Wirtschaftspolitik, das Nahost-Problem oder ein Rückblick auf die deutsch-deutsche Geschichte ist: Stets werden unterschiedliche Meinungen vorgetragen. Niemand soll bevormundet werden.
Toleranz statt Beliebigkeit
Das ost-westdeutsche Publikum ist gebildet und kritisch, aber höflich und von einer seltenen Heterogenität: PDS-Anhänger sitzen neben CDU-Mitgliedern, Rentner und Arbeiter neben Professoren, Verwaltungsfachleuten und Managern. Als besonders wohltuend wird dabei immer wieder das Klima der Toleranz bezeichnet. In der Tat ist dies ein besonderes Markenzeichen des Forums – wobei Toleranz nicht mit Beliebigkeit verwechselt werden darf.
Bis auf wenige Ausnahmen werden Referenten nur einzeln eingeladen. Wir wollen keine Talkshows. Die Probleme unserer Gesellschaft sind zu facettenreich, um sie in schnellem Schlagabtausch verständlich zu machen. Jeder Referent/jede Referentin hat bis zu einer Stunde Zeit, sein/ihr Gedankengebäude in Ruhe aufbauen zu können. Niemand wird unterbrochen, das Publikum hört geduldig und genau zu. Danach wird eine Stunde diskutiert, wobei die Moderatoren darauf achten, dass nicht unter die Gürtellinie geschlagen wird.
Anschließend folgt ein Empfang im Gutshaus, wo die Gespräche fortgesetzt werden, wo sich das bunte Publikum mischt, wo Ost und West aufeinander trifft.
Wenn um Mitternacht die meisten Gäste aus der Region wieder nach Hause gefahren sind, verharren die Hausgäste oft noch bis in den frühen Morgen hinein bei Wein und interessanten Gesprächen.
Ost West
Auch 20 Jahre nach dem Fall der Mauer gibt es noch viel aufzuarbeiten. Wir wollen uns mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen den Bereichen Deutschlands, die so lange in zwei unterschiedlichen Staaten existieren, aus unterschiedlichen Richtungen nähern. Das Ziel dabei ist nicht, die Unterschiede zu betonen, sondern beiden Seiten gleichermaßen ein Forum zu geben und sie zu verstehen.
Wirtschaft & Globalisierung
In den Zeiten fortschreitender Globalisierung ist es wichtig, die Grundsätze des sozialen und demokratischen Rechtsstaates in Zeiten zu bewahren und immer wieder an sie zu erinnern. Mit Vorträgen und Diskussionen wollen wir erinnern, dass sie die Grundlage für ein gerechtes Miteinander bilden.
Friedenspolitik & Innerer Frieden
Frieden und Stabilität bilden die Grundlage für ein wertorientiertes Handeln – im großen und kleinen Rahmen. Dabei beginnt friedfertiges Handeln in jeder noch so kleinen sozialen Einheit und endet nicht zuletzt in globalen Prozessen.
Wissensgesellschaft & Kultur
Kultur und Wissenschaft gehören zu einer ausgewogenen Gesellschaft dazu. Aber welchen Platz räumen wir ihnen ein? Welchen Stellenwert genießen sie heute und welchen hatten sie in politisch bewegten Zeiten der staatlichen Trennung?
Internationale Beziehungen
Globalisierung birgt viele Risiken, aber auch Chancen. Es ist an uns, die internationalen Beziehungen im Sinne eines verständnisvollen Miteinanders zu gestalten. Mit Vorträgen und Diskussionen wollen wir Raum schaffen für interkulturellen Austausch, Berichte und Meinungen.